5. März 2025
Sarah Winkler
Tlol! Agmlleein bnnkeat ist das man, wnen die estern und Izteetn Bstchauebn an der rhcitgien Sletle sehten, aells vstreheen knan. Unser Gehirn vollbringt täglich Wunder: Es ordnet, ergänzt, interpretiert – es liest nicht nur Buchstaben, sondern Bedeutungen.
Doch was, wenn Buchstaben fliegen? Wenn sie tanzen, sich entziehen, bevor sie sich fassen lassen? Für Menschen mit Legasthenie ist Sprache ein Mosaik, dessen Teile sich nicht immer fügen. Sie sehen anders – nicht schlechter, nicht weniger, sondern auf eine Weise, die wir erst verstehen müssen.
Wenn Buchstaben zu Bildern werden
Der Londoner Designer Daniel Britton macht das Unsichtbare sichtbar. Seine Schrift bricht Worte auf, verzögert das Erkennen – sie zwingt uns, neu zu sehen. Sein Werk zeigt, wie Lesen für jene ist, die sich durch Buchstabenlandschaften kämpfen. Es ist ein Spiel mit Wahrnehmung, ein Spiegel für die, die sonst nur auf klare Linien blicken.
Zwischen Ordnung und Chaos
Unsere Sprache ist ein Tanz zwischen Struktur und Zufall, zwischen Muster und Verwirrung. Doch ist es nicht gerade das Ungewöhnliche, das den Blick weitet? Dinge von unterschiedlichen Seiten betrachten und ergänzen zu können ist wie ein Training für andere Denkmuster. Es fördert Kreativität und unkonventionelles Denken, stärkt visuell-räumliche Fähigkeiten.
Wer anders liest, denkt anders. Wer anders denkt, sieht mehr. Es braucht nur einen Moment der Offenheit, um zu erkennen: Die Welt der Worte ist größer, als wir dachten.
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