5. Februar 2025
Kathrin Theisges
Wann beginnt Tun? Ein Gedankenspiel: Wie würde es aussehen, wenn ich einen Tag nix machen?
Judith Holofernes preist die „beinahe magische“ Wirkung des Nichtstuns an und sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Löcher-in-die-Luft-starren und ihrer Kreativität. Ganz ähnlich empfinde ich die Performance aus dem Jahre 2010 im MOMA „a minute of silence“ von Marina Abramovic. Es entsteht eine beeindruckend aktive Kraft im Kopf, wenn Zeit im Raum entsteht. Beide behaupten also, dass Nichtstun ganz viel tut.
Wenn ich eine lange To-do Liste vor mir habe, stehe ich vor der Wahl: Mühsam abarbeiten oder beflügelt loslegen. Dann braucht es vielleicht einfach Zeit, um die To-do Liste beflügelnd und nicht belastend zu empfinden? Oder setzen wir andere Prioritäten, wenn wir Zeit in den Raum lassen?
wei
ter