7. Mai 2025
Kathrin Theisges
Auf der Suche nach der Perfektion entdecke ich oft das Perfekte im schnellen, rohen und freien Entwurf. Dem Unperfekten und Verwackelten. Warum ist das eigentlich so, dass wir dem Handgezeichneten soviel mehr Emotionen zu sprechen als dem realistischen Foto? Giorgia Lupi, eine internationale Designerin, hat den Begriff Data Humanism ins Leben gerufen, um Daten menschlicher und begreifbarer zu machen. Und über Gestaltung dem Menschen die Möglichkeit zu geben komplexe Zahlen emotional zu begreifen.
Gerade in der handgezeichneten Visualisierung liegt viel Stärke, da Unperfektes, Verschwommenes vom Betrachter als innere Welt wahrgenommen wird und deswegen eine emotionalere Ansprache möglich ist. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, visuelle Reize schneller zu verarbeiten als Text oder Zahlen. Bilder und Grafiken ermöglichen es, Muster und Zusammenhänge intuitiv zu erkennen, die in reinen Datensätzen verborgen bleiben würden. Diese visuelle Vereinfachung hilft, die kognitive Belastung zu reduzieren und schafft einen klaren Zugang zu komplexen Themen. Besonders in einer datengetriebenen Welt, in der Informationen oft überwältigend wirken,scheint es entscheidend, Inhalte so aufzubereiten, dass sie leicht verständlich und einprägsam sind.
Und bei der Arbeit mit Statistiken finde ich die Frage besonders spannend: Welches Gefühl steckt für mich hinter dieser Zahl?
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